2022


Jan  Feb  Mar  Apr  Mai  Jun  Jul   Aug  Sep  Okt  Nov  Dez

Sechstes Jahr : 2103 nm, Sumlog: 20429 nm

Ein etwas anderes Jahr. Deutlich weniger Boot, mehr Zeit zuhause. Corona geht, dafür erschüttert ein Krieg die Welt. Den ersten Orkan mit 80 kn Wind heil überstanden. Über Politk im eigenen Land wollen wir nicht mehr reden. Aber unsere privaten Projekte laufen gut. Freuen wir uns einfach auf 2023, es kann sicher besser werden.

Dezember & November 2022


Wir wünschen allen Freunden und Lesern dieser Webseite das Beste für 2023 und verabschieden uns mit einem humorigen Zitat von Ernst Ferstl, das selbst in Zeiten wie diesen zum selbstkritischen Schmunzeln anregen kann. 

"Because we´re all sitting in the same boat, we should really appreciate, that not everbody stands on our side."




Stille Zeit

6.12.2022 - In den letzten Tagen wurden wir ab und zu gefragt, ob bei uns alles in Ordnung sei. Seit Beginn dieses Blogs hatten wir keine so lange Sendepause. Ja, alles ist gut. Wir haben uns eine Reihe von Projekten aufgehalst und einfach zu wenig Zeit für Berichte. Jetzt geht es erst mal auf Weihnachten zu und im Januar werden wir nach aktueller Planung dann auch auf dem graskarpfen mal wieder nachsehen, ob alles in Ordnung ist.

Und natürlich leben wir die Weihnachtszeit - in den letzten Tagen sogar mit richtigem Schnee und ordentlich Frost.

Weihnachtsmarktsaison - Landsberg am Lech

Oktober 2022


Finale

13.10.2022 - Eine knappe Woche sind wir jetzt gemeinsam unterwegs: Auf der Strecke liegen Kefalonia - Ithaka - Kastos - Astakos - Acheloos Delta und heute Mesolonghi, unser Winterhafen. Wir haben wenig Wind und es wird Nachts jetzt schon mal kühler, die Tage sind aber wunderbar warm und sonnig. Die Wassertemperatur pendelt um die 24°, auch noch ganz angenehm, wenn auch nicht vergleichbar mit der Badewannentemperatur des Sommers. Wir genießen die ruhigen Tage, die inzwischen wenig besuchten Tavernen und machen Ausflüge ins Hinterland, zu Fuß, mit dem Dinghi und mit dem Roller. Eine nach dem Erdbeben verlassene Stadt auf Kefalonia, eine Kalkhöhle in der Nähe, eine Kirche nebst Apollon Tempel oberhalb Sami und das Flußdelta des Acholoon sind die letzten Highlights dieses Segelsommers. Der Abschied am Sonntag wird schwerfallen.

Ach, war das schön ....  das wollen wir wieder haben!

Das Acheloos Delta mit Kefalonia im Hintergrund

Impressionen aus dem Delta

Kirche auf dem Apollon Tempel bei Sami

Geisterstadt, Flußtal und Kalkhöhle auf Kefalonia

Lücke

7.10.2022 Bis zu Silvias Ankunft morgen Abend auf Kefalonia muss ich die Lücke füllen - zeitlich und in der Distanz zwischen den beiden Inseln. Am 4. Oktober segelt graskarpfen die Westküste von Zakynthos hoch. Meine Idee war es eigentlich, in einer der vielen grandiosen aber wenig geschützten Buchten zu ankern, aber das ist vom Tisch, als ich um die Südecke herumkomme und in gut 2m Welle unterwegs bin. Nicht einmal in die Shipwreck Bay fahre ich ein, nachdem ich einen Ausflugsdampfer darin tanzen sehe. Zu anstrengend und für die Drohne auch zu viel Wind. Also weiter in den Süden von Kefalonia in eine kleine Bucht mit einsamer Strandbar, die mir aber immerhin noch einige leckere Tapas macht. Am nächsten Morgen beschließe ich, nicht nach Argostoli zu segeln, sondern in den Osten der Insel und Silvia mit dem Roller abzuholen. So können wir danach schneller in die schöne Inselwelt vor dem Festland kommen. Der Trip um die Südostspitze wird anstrengend: Viel Welle mit wenig Wind ist eine sehr unangenehme Kombi. Ich werfe nach gut 30 Meilen den Anker in der Bucht Antisamos - auch hier ist Saisonende, alles wie ausgestorben. Am nächsten Morgen kurzer Schlag nach Agios Effimia. Ankere im Hafen, es geht zum sehr netten Friseur und einem leckeren Stifado, dann weiter eine wunderbare Kreuz unter Vollzeug gegen 17kn wahren Wind. Ich liefere einer Reihe von motorenden Katamaren und Einrümpfern ein kleines Rennen und graskarpfen ist kreuzend unter Segel mit 8-10 kn Fahrt schneller als einige von ihnen. Der Anker fällt in der sehr schönen Polis Cove auf Ithaka, der Heimatinsel des Helden der Illias, Odysseus. Habe noch einen netten Schnack mit der Crew eines Schweizer Nachbarliegers und dann geht es ins Bett:  Das erste Mal mit zusätzlicher Wolldecke.

Strandbar am Ende der Saison

20.000 sm

4.10.2022 - Es ist uns gar nicht aufgefallen, aber irgendwo zwischen Italien und Griechenland hat graskarpfen die 20.000 Seemeilen vollgemacht. Es ist nur eine Zahl, aber dennoch freut es uns. Die erste Segelgarnitur steht noch immer gut im Wind, nur das Code 0 mussten wir ersetzen. Auch sonst können wir zufrieden sein, es gab keine aussergewöhnlichen Reparaturen, das Boot hat sich gut gehalten. Nächstes Jahr werden wohl die Fock- und Großschot sowie das Trampolin fällig sein. 

Zwei Wochen war Walle jetzt mit an Bord und hat mich die gesamte Strecke von Olbia bis Zakynthos begleitet. Wir hatten gute Gespräche, viele Funkkontakte, sogar bis in die USA, anstrengende Nachtfahrten und Spaß beim Erkunden von Stadt, Land und Buchten. Danke!

Keri Bay und Myzithres

Need for speed

Cameo Island

Nord- und Süd, Stadt und Natur

2.10.2022 - Den Schildkröten von Argostoli haben wir schnell goodbye gesagt, denn so schön die Stadt auch ist, zum Baden ist das Wasser zu trüb. Im Süden von Kefalonia haben wir übernachtet, wohl wissend, dass der Wind in der Nacht aufs Land drehen wird. Die zweite Hälfte der Nacht werden wir ordentlich geschaukelt und deshalb halten wir uns nicht weiter auf und segeln gegen 20-30 kn Wind nach Zakynthos in den Hafen. Dank Navily erfahren wir von den lokalen Gegebenheiten, gehen nicht in die "Marina" sondern an den Stadtkai und melden uns bei den Offiziellen an. Sehr nett und freundlich. "Leider" ist die Zahlstelle am Wochenende nicht besetzt und so haben wir einen kostenlosen Platz, um den Winddreher von Süd auf Nord abzuwarten. Nett, eine Nacht in der Stadt zu liegen und den Menschen beim Flanieren zuzusehen, aber dann zieht es uns wieder weiter ins blaue Wasser der großen Südbucht von Zakynthos. 

Am Stadtkai
Draußen

September 2022


Schnelldurchgang

30.9.2022 - Nach Vulcano ging es in teils strömendem Regen an die Küste vor der Einfahrt in die Strasse von Messina. Am nächsten Morgen hinein mit vollem Südstrom, kurzer Ankerstop nördlich von Messina Stadt um Diesel und Proviant zu bunkern, dann geht es mit tollem Wind weiter bis nach Kalabrien ans Cabo Spartavento. Das etwa dreitägige Wetterfenster für die Überfahrt nach Kefalonia wollen wir nutzen. Die Überfahrt ist auf den ersten 3/4 der Strecke von mäßigen achterlichen Winden geprägt, wir machen nur einen Schnitt von gut 6 kn, erst die letzten 40 Meilen machen richtig Spaß und unter Groß und Code D pflügt graskarpfen oft mit deutlich über 10 kn durch die nachlaufenden Wellen. Nach 35 h fällt der Anker vor Argostoli und wir genießen erst mal unseren Landgang mit griechischem Essen. Jetzt liegen vier ruhige Tage ohne Meilenfressen vor uns, bis Walle am 4.10 von Zakynthos nach Deutschland fliegen wird.

Die Caret Schildkröten von Argostoli

Ionisches Meer - da fehlt nur der Campari-O

Alternativ

26.9.2022 - Die Ankunft in der Westbucht von Vulcano war spektakulär. Es lagen sicher 30 Boote in der Bucht und wir mussten uns hindurchschlängeln, um nah am Strand noch einen guten Platz zu ergattern. Heute morgen empfing uns der Tag in dunkelgrau. Alternativ zu einer Wanderung im Regen sind wir mal eben mit der Drohne zum Krater geflogen und hatten schöne Ausblicke auf dem Bildschirm. Leider kam ein Hubschrauber und die Drohne musste vorzeitig "abtauchen". Nach einem Hafenrundgang geht es nun im Regen bei wenig Wind weiter Richtung Messina. Segel waschen, sozusagen.

Greece, we come

25.9.2022 - Die Fahrt nach Vulcano haben wir gestern vorzeitig mangels Wind beendet und sind vor der wunderbaren Kulisse Cefalú´s vor Anker gegangen. Ein Spaziergang und ein tolles Abendessen rundeten den Tag ab. Jetzt sind wir 15sm vor Vulcano. Der ganze Tag war ein Taktikspiel mit wechselnden Winden. Übermorgen wollen wir die Strasse von Messina passieren und dann recht schnell das ionische Meer queren.

Meilen fressen

19.-23.9.2022 - Am Abend kommt Walle auf´s Boot, er wird mich die nächsten 1-2 Wochen begleiten. Eigentlich wollen wir es langsam angehen, doch die Analyse der Wetterdaten für die nächsten Tage legt nahe, gleich am nächsten Tag die Passage nach Sizilien anzugehen. Es wird, wie fast immer im Mittelmeer, eine abwechslungsreiche Fahrt. Zunächst einige Stunden Rauschefahrt unter Code D, dann wird der Wind immer schwächer und irgendwann muß die Maschine für 4-5h helfen. Später frischt es auf und steigert sich für den Rest der Strecke bis auf 20 kn Halbwind, die letzten 30 Meilen gepaart mit hoher kabbeliger Welle, die irgendwie nicht zum Wind passt. Am Beginn der Fahrt hatten wir auf eine Ankunft in Palermo im letzten Tageslicht gehofft, die Flaute verschiebt das letztlich auf 0:30. Genau 36h waren wir für 246 Meilen unterwegs, ein ETMAL von 164 Meilen, das ging schon mal schneller. Die letzten zwei Stunden rätseln wir, wie wir bei dieser Welle und auflandigem Wind aus Nordost für die Nacht unterkommen. Plan A: vor der Marina Arinella, Plan B: frech am Tanksteg der Marina anlegen und alles andere am Morgen klären. Plan A klappt dann recht gut, es ist jedoch sehr wenig Platz und wir müssen mit 30m Kette auf 8m Tiefe auskommen. Solange wir an Bord sind o.k., für einen Besuch der Stadt keine Option. Marina Arinella verlangt 136€ pro Nacht, vor 4 Jahren hatten wir hier 80€ bezahlt. Die Marinas in der Stadt sind noch teurer, man hat sich wohl abgesprochen. Telefonisch erreichen wir niemanden, deshalb fahren wir in der Stadtmarina erst mal an den Pier und fragen uns durch. Hier nimmt man uns nach etwas Feilschen weniger ab, aber das Preis-/Leistungsverhältnis bleibt absurd, wie fast überall in Italien. 

Nun denn, Palermo ist facettenreich, spannend und entschädigt uns. Am ersten Tag machen wir alles zu Fuß, heute mit den Rädern. Ein ziemlicher Spaß im Verkehrsgewusel der Stadt. Morgen geht es früh weiter, wir wollen Kurs auf Vulcano absetzen und hoffen, dass der Wind reichen wird.

Arancino Siziliani

Wandertag

18.9.2022 - Gestern war eher langweilig: Den ganzen Tag hat es mit 30-35 kn geblasen und ich musste zumindest in der Nähe des Bootes bleiben. Einmal Brot kaufen und abends eine Runde Joggen, ansonsten Büroarbeit. Heute morgen bin ich früh die 5 Meilen zum nördlichen Eingang des Golfes von Aranci getuckert und habe eine schöne Wanderung zur alten Funkstation auf 342 m Höhe gemacht. Im Tal gibt es wieder etwas Interessantes der Kategorie "Lost Places", ich muss nur noch herausfinden, was hier produziert wurde. Nachtrag:  Silvia, Meisterin der Recherche hat es gefunden. Es ist ein alter Kalkofen. Noch ein Nachtrag: Das erste Mal seit langem habe ich eine Schule Schweinswale gesehen.

Im Osten nichts Neues

16.9.2022 - Vorgestern war etwas stärkerer Wind aus NW für die Nacht angesagt und in der Liscia Bucht stand unangenehmer Schwell. Ein erster Umzug ging in die Nachbarbucht von Porto Puddu, aber im vorderen Teil der Bucht gab es nur Felsen und Posidonia und hinten drin war es mir zu voll. Also weiter nach Mezzo Schifo. Da waren leider alle brauchbaren Plätze ebenso besetzt. Nun denn, auf zu neuen Ufern, noch mal 5 Meilen in den Golfo di Arzachena, hier gab es guten Halt und genug Raum. Das Wetter war dann halb so wild und ich habe mich nachts über Regen gefreut: Da wird der Kahn mal wieder sauber - dachte ich. Aber das Gegenteil war der Fall. Total beige eingefärbt, eine große Wäsche war fällig. Und das dann in der nächsten Nacht gleich noch mal. Heute morgen noch ein Ankerstop vor der Fortezza Bastiani und dann wieder zurück vor den Tavolara, hier ist es sicher für die morgen angekündigten 35-40 kn.

Unter Schwänen

14.9.2022 - Auf dem Weg von Olbia zu den Maddalenas ist graskarpfen gestern in eine Regatta geraten. Schätzungsweise an die 100 Swan Yachten in verschiedenen Größen traten gegeneinander an, ein tolles Bild. Und zumindest die großen, so etwa 30m langen Schwäne waren auch verdammt schnell. Am Wind so zwischen 16 und 18 kn. Aber graskarpfen musste sich auch nicht verstecken, auf raumem Kurs mit Code D gingen so um die 10 kn. Gestern Abend war dann etwas weniger vergnüglich: Meine Kite Session habe ich nicht vom Boot gestartet, sondern vom Strand. Das hat auch alles geklappt, sogar Start und Landung ohne Hilfe, ABER: abends im Sand einpacken der Sachen führte zu einem total versandeten Dinghi und Schiff. Nun ja, Wasserschlauch angesteckt und fleißig abgespült, so weit so gut. Dann aber klemmte der Gardena Nippel im Deckwasseranschluß fest und das Cockpit wurde geflutet. Salznass ins Boot, Pumpe abgeschaltet und den Nippel rausoperiert. Pumpe wieder an: Undicht. Für das Daily Problem war also gesorgt und die Zerlegung und Reparatur des Anschlusses ging bis Miternacht.

Auf Fluchtfahrt vor einer Rotte "Schwäne"

Eine Woche

13.9.2022 - Eine Woche habe ich jetzt alleine vor mir, dann will Walle für ein Stück der Passage nach Griechenland zu mir kommen. Die beiden letzten Abende war ein wenig Schnack mit der Crew der Seawitch angesagt. Wir haben den Mondaufgang fotografiert und heute morgen fiel mir auf, wie ähnlich sich hier Sonne und Mond zum Dienst melden. Der graskarpfen ist jetzt auf dem Weg zurück in den Norden in die Bucht von Liscia, ein wenig Kiten dort wäre schön. Nach 1 1/2h unter Maschine steht jetzt der angesagte Südost und das Code D zieht uns gemächlich voran.

9/11

11.9.2022 - Heute haben wir Hochzeitstag - leicht zu merken, mit diesem traurig berühmten Datum. Das werden wir auch noch wissen, wenn wir alt und runzlig sind. 

Von Bonifacio sind wir in die Bucht von Porto Pollo gesegelt, ein guter Kitespot, in den ich vielleicht noch mal zurück segle, wenn der Wind für´s Kiten passt. Dann weiter in den Golfo Aranci und am nächsten Morgen nach Olbia hinein. Dort hatte jemand auf Navily einen Ankerplatz neben der Einfahrt zur Marina ausgewiesen, aber als wir den Anker unten hatten, waren gerade mal noch 40 cm unterm Kiel. Das war uns angesichts der trüben Brühe zu heikel. Die Marina wollte 278€/Nacht, Italien muss ein sehr reiches Land sein, woher das Geld wohl kommt? WIr sind dann umgezogen in eine südliche gelegene Bucht unterhalb der grandiosen Insel Tavolara und hier liegt graskarpfen jetzt auf 5m tiefem türkisen Wasser. Wir haben einen Roller gemietet und gestern morgen ist Silvia dann nach Deutschland geflogen, Arbeitsteilung sozusagen. 

Abendstimmung vor Porto San Paolo

Der Tavolara mit seinen 558 m über dem Meer und steilen Felswänden wirkt sehr verlockend für den Bergfreund. Heute morgen in aller Frühe bin ich mit Klettersteigausrüstung losgezogen und hinaufmarschiert. Beinahe hätte es nicht geklappt, der aus Wikiloc geladene GPS Track war falsch und führte zum Einstieg einer echten Klettertour mit Seil. Eine geführte Gruppe wies dann doch den Weg - und sorgte erst mal für Stau. Bei deren erster Pause konnte ich sie überholen und den Weg zum Gipfel alleine genießen. Die Wegfindung war anspruchsvoll, die Ausblicke über die Bucht einfach herrlich. Hier ein Link zum Via degli Angeli. Spannend ist die Geschichte der Insel, die als kleinstes Königreich der Welt gilt.

Entscheidung

7.9.2022 - So, wir haben Köpfe an die Nägel gemacht und uns für Messolonghi als Winterlager entschieden. Gestern nachmittag sind wir 27 Meilen in eine kleine wunderbare Bucht inmitten phantasie-anregender Tofani gesegelt, heute mit Zwischenstopp im überlaufenen und überteuerten Bonifacio nach Sardinien in die Bucht von Porto Pollo. Übrigens totales Champagnersegeln, keine Welle, 8-13 kn Wind mit 5-8 kn Fahrt.

Yipeeh!

6.9.2022 - Gegen 10:00 kam Michél von JS Marine mit den neuen Einspritzdüsen. Der Einbau dauerte nicht lange, der Jockel sprang auch sofort an - aber das Problem blieb bestehen. Michél dachte eine Weile nach, mit Google Übersetzer konnten wir recht gut diskutieren, und begann dann, erst nochmals Luftfilter und dann den Abgaskühler/krümmer abzubauen. Tata! Der Abgaskrümmer war total verkokst. Eine riesen Sauerei veranstaltet, wieder zusammengebaut und der Motor dreht wie am ersten Tag. Sobald Zeit ist, werden wir das an der zweiten Maschine auch machen, die kommt nämlich auch nur noch auf 2800 statt 3000 Touren.
Fazit: Es war nicht die Dieselpest aber es ist gut, dass wir sie so entdeckt haben. Vermutlich war es eher unser Ehrgeiz, so wenig wie möglich zu Motoren, also immer nur kurz zum Ankern Maschine an, dann wird sie nicht heiß und so etwas passiert. Jetzt müssen wir nur noch die 100l kontaminierten Sprit loswerden, teures Vergnügen, aber zurückkippen in den Tank werden wir sie nicht. Professionelle Filter, mit denen man das reinigen könnte gibt es, aber die haben 1 muem Öffnungsweite, die bekommen wir hier nicht. 

Egal, der Anker ist auf und wir segeln gen Süden - unterstützt von 2 Maschinen, die wir mal eine Stunde mit 90% Leistung durchblasen wollen.


Morgen kommt der Weihnachtsmann ....

5.9.2022 - ... oder er kommt nicht. Für den Fall dass er kommt, haben wir inzwischen etwas Hoffnung, dass die Maschine wieder rund läuft. Bis gestern waren wir äußerst skeptisch, weil das beobachtete Phänomen am Motor und die Diagnose des Mechanikers zu den Düsen - Oberteil verstopft - nicht zusammen passten. Verstopft=weniger Sprit, warum dann Rauch von unverbranntem Sprit? Neue Hypothese: Wenn ein Zylinder zu wenig Diesel bekommt, dann dreht der Motor ohne Last noch hoch, mit Last reicht die Leistung der beiden anderen aber nicht und die beiden unverstopften Zylinder bekommen für die Drehzahl einfach zuviel Sprit, den sie dann nicht verbrennen. Wir werden sehen.

Gestern war Zeit für zwei Kitesessions und Jürgen ist happy, dass er das erste Mal zweimal vom Boot starten und dort auch wieder landen konnte. Dennoch gut, dass Silvia die ganze Aktion mit dem Safety boat begleitet hat.  Abends dann noch eine 10km Wanderung auf den nächstgelegenen Hügel  - eine äußerst schweißtreibende Angelegenheit.

Heute nochmal eine Runde Kiten, allerdings ging der Wind mit 16-18kn für den bereits aufgeblasenen 17er Kite schnell über Jürgens Komfortzone hinaus und nach ein paar Schlägen wurde abgebrochen: Silvia hat dem Kite in sicherer Entfernung vom Boot die Luft abgelassen und Kite, Board sowie Jürgen eingesammelt.

Lecker?!
Der 17er Kite darf fliegen

Harte Probe

3.9.2022 - Unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt: Wie fast schon erwartet, kam heute morgen der Anruf, dass es heute nicht klappt, dass wir leider bis Dienstag warten müssen. Das ist jetzt erst die vierte Terminverschiebung. Wir werden unser Ersatzteilportfolio nochmal überdenken müssen, wenn man solche extremen Fernreisen macht, wie nach Korsika, dann ist man auf sich selbst gestellt und muß einfach alles dabei haben. Gestern haben wir einen Motorroller gemietet und sind ein wenig in die Berge gefahren. Jetzt am Ende des Sommers führen die Bäche, die die für Korsika so typischen Wasserfälle und Badegumpen speisen, wenig Wasser, dennoch hatten wir unseren Spaß im kühlen Naß. Für die nächsten Tage müssen wir uns etwas einfallen lassen, vielleicht verlegen wir uns in eine andere Bucht, es wäre allerdings ziemlich blöd, wenn auch der zweite Motor ein Problem bekäme. Dann müssten wir es so machen wie zu Zeiten reiner Segelschiffe, und das ging immer mal schief.

Schrittweise

1.9.2022 - Stück für Stück lösen wir unser Problem. Heute hat ein Mechaniker die drei Einspritzdüsen ausgebaut und zur Prüfung mitgenommen. Zwei Stunden später rief er an und meinte sie seien defekt. Das wäre auf jeden Fall eine bessere Nachricht als eine defekte Pumpe oder gar Ventil. Am Samstag will er die neuen Düsen haben, mal sehen ob es klappt. Den Dieseltank haben wir heute nach Inspektion komplett ausgepumpt und, soweit erreichbar, auch ausgewischt. Keine schöne Prozedur, aber immerhin gefällt uns unser Ankerplatz immer besser. Wir liegen gut auf Sand, der Strand dahinter ist schön und die Infrastruktur der Stadt hat auch ihre Vorteile.

2.9.2022 - Jetzt haben wir 100l kontaminierten Sprit, den wir durch einen Filter wieder zurückpumpen werden. Bezüglich der Bakterien selbst müssen wir hoffen, dass die Überdosis des Biozids, das wir hineingekippt haben, auch gewirkt hat und die Bakterien hinüber sind. Sch... Biodiesel. Führt zu nicht mal 5% weniger Treibhausgas pro Liter, aber zu schlimmen Düngemittelproblemen in Nicaragua und anderen Orten, von denen wir den Fusel beziehen. Und in Deutschland könnten die Ackerflächen auch mal für was anderes als Mais genutzt werden.

August 2022


Pest an Bord

31.8.2022 - Wir liegen zwar nicht vor Madagaskar, aber die Pest haben wir dennoch an Bord: Die Dieselpest. Dank zweifelhafter Umweltmaßnahmen wurden vor zwei Jahren funktionierende Gegenmittel verboten und die Zumischung von stark wasser- und Mikrobenhaltigen Bioanteilen tut das ihre dazu. Unser geringer Verbrauch, weil wir konsequent Segeln statt Motoren, macht es noch kritischer. Unser nach wie vor ungeklärtes Motorproblem - der Mechaniker hat zweimal abgesagt und will jetzt morgen kommen - hat mich motiviert, die ganze Anlage zu prüfen und leider war der schwarze Schleim, also der Kot der Mikroben nicht zu ignorieren. Jetzt sind an beiden Dieseln alle drei Filter ersetzt bzw. gereinigt, als nächtes müssen wir uns um den Tank kümmern: Auspumpen, Reinigen, das abgepumpte Diesel filtrieren und wieder einfüllen, dann mit speziellen Wirkstoffen die Motoren "spülen", d.h. mehrere Stunden laufen lassen. Mal sehen, wo wir das machen können.

Immerhin haben wir einen gar nicht üblen Ankerplatz am langen Strand vor Ajaccios Flughafen und Zeit, die Stadt ausführlich zu erkunden:

Abendstimmung Ajaccio

Daily problem

29.8.2022 - Leben auf einem Segelboot wird selten langweilig, dafür sorgen nicht nur das Wetter und die schönen Erlebnisse des Reisens an sich, sondern auch die immer wiederkehrenden Wartungsarbeiten und technischen Probleme. Vorgestern lief der neue Autopilot wieder, gestern Abend stellen wir fest, dass einer der beiden Dieselmotoren nicht auf volle Drehzahl kommt und schwarzen Rauch in die Luft bläst. Es gibt überlicherweise drei Sorten Rauch: Weisser Rauch: Wasser im System, z.B. durch defekte Zylinderkopfdichtung. Blauer Rauch: Öl wird verbrannt, z.B. durch defekte Kolbenringe. Schwarzer Rauch: Probleme mit der Luftzufuhr, der Einspritzung, ....? Die Dieselzufuhr ist kontrolliert, der Luftfilter probeweise abgebaut, es scheint also ernster zu sein. An die Einspritzung traue ich mich mit meinem Werkzeug und ohne Ersatzteilversorgung nicht dran, jetzt gilt es einen Volvo Penta Service zu finden. Hier auf der Insel winken alle erst mal ab, sind völlig überlastet. Noch haben wir keine Lösung. Wir liegen 5 Meilen vor Propriano und telefonieren die verschiedenen Shipyards auf Korsika und Sardinien ab, notfalls müssen wir in Betracht ziehen, zurück zur französischen Küste zu segeln.

Capo di Muru

27.8.2022 - Baguette einkaufen per Dinghi, dann Seatrial mit dem neuen Autopilot. Erst mal frustrierend, denn er machte merkwürdige Dinge: Beim Aktivieren des Auto-Modus sprang er immer auf 360°, Kurskorrekturen per Knopfdruck nahezu wirkungslos, aber Power Steering ist möglich. D.h., es liegt nicht an der Hydraulik. Nach einigem Suchen fiel auf, dass die Drehrate beim alten System auf 6°/Sekunde, beim neuen auf 6°/Minute stand. Korrigiert - Funktioniert. Nach 5 sm Seatrial sind wir dann nur noch ganz in den Süden der Bucht von Ajaccio gesegelt und vor dem schönen Torre di Capo Muru vor Anker gegangen. Silvia ist die Bucht abgeschwommen und abends sind wir natürlich zum Turm aufgestiegen. Es ist ruhig hier, allerdings sehr schwül, hoffe, dass heute Nacht nicht noch ein Gewitter lostobt. Sicherheitshalber haben wir den  Anker abgetaucht und die kompletten 70m Kette auf 14m Tiefe ausgeworfen.

Unterwasserwelten
Torre di Capo di Muru

Ajaccio

26.8.2022 -  Gestern nachmittag wehte ein schöner Nordwest mit 15 kn und wir bekamen die Meldung, dass unser neuer Autopilotcomputer in Ajaccio angekommen sei. Also haben wir das Code D gehisst und sind die 40 sm bis Ajaccio durchgesegelt. Eine knappe Meile vor der Stadt fiel der Anker und unser Dinghi hat uns gleich in die Marina Tino Rossi befördert. Das sehr freundliche Personal zauberte sogleich das Paket hervor und wir sind noch ein wenig durch die Gassen gezogen. Die Altstadt von Ajaccio besteht im vorderen Teil eigentlich nur aus Kneipen, in Kombination mit der wunderbar warmen Nacht  ein echtes Vergnügen. Heute dann Einkaufstour mit den Rädern zum 10 km entfernten Decathlon. Wir freuen uns jedesmal über unser etwas überdimensioniertes Dinghi, einfach praktisch, die Räder komplett reinstellen zu können. Nach dem Mittagessen dann Einbau des Autopiloten. Hat soweit geklappt, er ist im NMEA Netz zu sehen und ansprechbar, die Kalibrierung im Stillstand hat funktioniert, für die Kalibrierung in Fahrt brauchen wir ruhiges Wasser und wenig Wind - morgen früh dürfte das klappen.

Girolata & Porto

24.-25.8.2022 - Zwei Orte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Girolata ist kaum mehr als eine Ansammlung von Hütten mit alternativ anmutenden Menschen in kleinen Strandbars, bzw. deren Resten, denn der Orkan hat in dieser Bucht nicht nur einige Schiffe zerstört, sondern auch an Land vieles durcheinandergewirbelt. Wir ankern ein Stück vor der Stadt und genießen das klare Wasser. Porto, gerade mal 7 Meilen weiter im Süden, ist absolut malerisch gelegen, und die vielleicht perfekteste Touristenmelkanlage, die wir bisher kennengelernt haben. Eine Unzahl von Booten chauffiert die überwiegend Tagestouristen zu den Sehenswürdigkeiten der Bucht und zum Sunset. Abends dann großes Wettrennen zurück in die Stadt, ein lautes Halligalli, das wir mit Humor beobachten und das uns am Anker ordentlich durchschüttelt. Es ist dennoch erstaunlich, nach nur 10 min. zu Fuß den Bachlauf entlang sind wir einsam in einem naturbelassenen Eukalyptuswald mit tollen Blicken auf die Bergspitzen über der Stadt. Am Abend machen wir noch einen Flug mit der Drohne, aber trotz der relativ geringen Distanz kommen wir wegen der Höhenbegrenzung der Drohne leider nicht ganz an die Berge heran.

Tre Signore
Eukalyptus
Alleine
Fast Urwald

Galeria

23.8.2022 - Morgens wieder recherchieren und telefonieren auf der Suche nach einem neuen Autopiloten und wir werden fündig: Fast zuhause, in Gersthofen bei Augsburg sitzt die Firma On Yacht GmbH und Herr Jürgen Enßlin ist ultranett und hilfreich. Nach 2 Telefonaten ist nun der Ersatz unterwegs zur ebenfalls sehr freundlichen Marina Tino Rossi in Ajaccio. Hoffen wir, dass wir es bekommen und es dann auch funktioniert, und nicht noch etwas anderes defekt ist. Jetzt segeln wir weiter bei hoher alter Welle, aus 5-6 kn Wind machen wir 3,5 kn Fahrt, ein echter Magentest.

22.8.2022 - Wir liegen zwei Nächte vor dem kleinen Ort Galeria. Der Ankergrund hier ist etwas heikel, viel alter Schrott, Steine, Seegras, aber der Wind ist schwach und der Anker hält trotz der Tag-/Nacht Wenden des Windes. Ganz in der Nähe ist das Delta du Fango, ein sumpfiges Flußtal, das Jürgen von einer Radtour vor 40 Jahren kennt. Damals hat er dort gecampt und mit einer Truppe Italiener das erste Mal gekifft ;-) Jetzt ist alles naturschutzmäßig durchorganisiert, wir dürfen den Fluß nicht mit unserem SUP befahren, aber, sehr positiv, weil wir per eigenem Wasserfahrzeug kamen, sind die obligatorischen gelben Kayaks kostenlos. Wir bekommen ein paar Instruktionen und dann gleiten wir durch das sehr schöne Delta. Nicht alleine und daher mit vermindertem Zauber, aber auf jeden Fall lohnend. Zurück am Boot versucht Jürgen vergeblich, dem Autopilot etwas Leben einzuhauchen und jemanden zu erreichen, der uns Ersatz schicken könnte. Ferien in Frankreich, niemand geht ans Telefon. Abends noch eine obligatorische Wanderung zu einem kleinen und sehr idyllischen Wasserreservoir.

Lac de Calca bei Galeria

Calvi ist wirklich schön

21.8.2022 - Gestern Abend stand noch ein Spaziergang zur Burg auf dem Programm und ja, Calvi ist ein sehr stimmungsvoller Ort. Dennoch hat es uns heute weiter gezogen und wir haben am späten Vormittag den Anker gelichtet und sind ein paar Meilen raus und - leider - wieder zurück gesegelt, denn der Autopilot ist defekt. Dem ist der Gewittersturm wohl nicht gut bekommen, er meldet sich nicht am Netzwerk an und ist auch nicht in Gang zu bekommen. Nach 2h Fehlersuche sind wir wieder los, diesmal mit der Notlösung Pinnenpilot, das ist besser als nichts, kann aber nur den Kurs halten, ein Segelboot sollte aber i.d.R. nach dem Wind gesteuert werden. Nun liegen wir vor Galeria und genießen das ruhige Wetter, die schöne Kulisse und das warme Wasser. Ach ja, das AIS funktioniert, immerhin etwas.

Auf der Burg
Wie lange wird der kleine Kerl halten?

Back to normal

20.8.2022 - Das Großereignis vorgestern ist unter Erfahrung abgebucht, müssen jetzt nur noch rausbekommen, ob unsere AIS Antenne noch funktioniert, auf Vesselfinder sehen wir uns gerade nicht. Wir sind im Erholungsmodus, weniger von vorgestern, als von den letzten Wochen, und erkunden Calvi und Umgebung. Stadt und Land sind wunderschön, aber es ist Ferragosto, wie die Italiener sagen und es ist entsprechend voll - mehr auf dem Land als auf dem Wasser übrigens. Der nächste Abschnitt der Westküste nach Süden bietet überwiegend Natur pur, entsprechend haben wir heute den SuperU geplündert, das Dinghi getankt und sind mit geliehenem Roller spazieren gefahren. Unterwegs kamen wir in einer weiteren Bucht vorbei, in der 14 Boote an Land geblasen wurden. Die Versicherungsprämien werden wohl nicht sinken.

Calvi Altstadt

Diana

Wir hatten keinen Nerv zum Filrnen, aber  dieses Youtube Video gibt einen Eindruck wieder

18.8.2022 - So hieß der gestrige Orkan. Die Ereignisse in Kurzform: Morgens um 7:30 nach dem Kaffeekochen schnell das Wetter gecheckt und sehr erschrocken: Eine gigantische Gewitterfront noch ca. 15sm entfernt, die sich von der Cote d´Azur bis zur Mitte Sardiniens erstreckt. Dafür gefällt uns unser Ankerplatz gar nicht, wir lichten das Eisen und motoren gut 2 Meilen vor die Stadt. Währenddessen wird es immer finsterer, gar nicht so sehr von Westen, sondern von den dunkelgrauen Wolkenbergen über dem Land. Wir drehen eine kleine Runde um einen guten Platz zu finden und gerade als unser Anker halb unten ist, tobt es los. Es kommt unerwartet und wie ein Hammer, das Boot treibt sofort quer, die Motoren schaffen gar nichts mehr und wir lassen die Kette ausrauschen in der Hoffnung, dass der Anker irgendwie hält. In einem Kraftakt bringt Silvia den Hahnepot an und dann verschanzen wir uns im Cockpit. Inzwischen steigt der Wind über 60kn, Welle und Gischt bauen sich auf und man sieht höchstens noch 20m weit. Noch hält der Anker, aber recht nahe hinter uns sind Fischzuchtanlagen, da wollen wir nicht reintreiben. Wir ziehen uns an, Schwimmwesten und Ölzeug und Silvia packt den Grabbag. Inzwischen ist der Funk voll mit Maydayrufen aus der Bucht, die wir vor 30min verlassen hatten, fast alle dort verbliebenen Boote treiben in die Felsen. Aber der Wind kann noch mehr, inzwischen ständig über 70kn, in der Spitze mehrfach über 80kn oder 144 km/h. Orkan, also 12 Beaufort beginnt bei 64kn. Das hält nun auch unser notdürftig ausgebrachter Anker trotz Unterstützung durch beide Maschinen Vollgas voraus nicht mehr und wir beginnen zu driften, knapp an den Fischzuchtanlagen vorbei. Jürgen läßt die Schwerter runter, um die Drift zu verlangsamen, mit um 2kn geht es entlang der Sandküste und wir beginnen uns zu überlegen, was wir tun, wenn wir am Norden der Bucht auf Land laufen. Aber dazu kommt es nicht, nach 15 bangen Minuten läßt der Wind nach und bei 40kn können wir mit den Maschinen auch wieder etwas anfangen, den Anker aufholen und bei weiter abnehmendem Wind unseren Ankerplatz wieder anfahren. Diesmal bringen wir die ganzen 70m Kette aus. Inzwischen ist überall an Land Blaulicht, auf Kanal 16 mischen sich Mayday Rufe und die Koordination der Rettungseinsätze. 

Wir sind tatsächlich ungeschoren davongekommen, aber einige Boote liegen auf den Felsen und an Land gab es in Summe auf der Insel sogar einige Tote. Im Ort ist der Strom ausgefallen und teilweise auch die Funknetze. In der Marina hat es 3 Schiffe von ihren Ständern geblasen und auch einige Bäume haben das nicht überstanden. Wir hatten zunächst unserem Windmesser nicht getraut, aber später kamen Meldungen der Meßstationen rein, die 197km/h für Calvi bestätigten. Hurricane Season im Mare Nostrum.

Wir hatten verdammtes Glück, dass wir zur richtigen Zeit aufgewacht sind und werden in Zukunft noch intensiver die Wetterberichte analysieren. Während des Sturms waren die Sichtbehinderung und die Menge der Gischt schockierend, man konnte ungeschützt kaum noch atmen. Das Boot ist jetzt so sauber wie nach 3 Runden mit dem Kärcher, im übrigen kein schlechter Vergleich, so hat sich das Wasserstrahlgebläse auch angefühlt ;-)

15 Minuten

Under sail

17.8.2022 - 7:00 Leinen los. Wir versuchen heute unser Glück, Kurs auf Calvi. Fünf der sechs Wettermodelle in Windy sagen angenehme bis sportliche Fahrt voraus, das sechste Modell leider Böen bis 40kn am späten Nachmittag. Wir probieren es und werden frühes Reffen beherzigen. Jetzt um 7:40 saust graskarpfen mit 9kn Fahrt bei 15kn Wind sehr angenehm dahin. 8:15 - Hui, 2. Reff, knapp 10kn bei gut 20kn Wind. Nachtrag vom 19.8: Das Wetter spielte mit, in üblicher Mittelmeermanier. Stündlich Reffen, Ausreffen, Code D setzen und wieder runter, aber nach 12,5h hatten wir die 88sm im Kielwasser und einen schönen Ankerplatz im Norden der Bucht von Calvi gefunden.

On track

16.8.2022 -  4 1/2 anstrengende Wochen liegen hinter uns und wir sind urlaubsreif. Heute morgen Aufstehen um 5:00, zweimal Umsteigen und nun haben wir gerade den Gotthard  Basistunnel durchfahren - in einem sehr angenehmen nagelneuen Zug der SBB - und natürlich pünktlich auf die Minute, wir sind in der Schweiz! Mal sehen, wo wir morgen um diese Zeit sein werden. Unser Akkulevel sagt: Erst mal ausruhen. Der Wetterbericht sagt: Wenn ihr morgen nicht früh ablegt und Kurs Korsika nehmt, dann müsst ihr lange warten, bis es wieder in die richtige Richtung weht.

Juli 2022


Genauso warm

26.7.2022 -  Seit knapp einer Woche liegt graskarpfen gut vertäut in der Marina Imperia und wir kümmern uns um Jürgens Vater und unser Hausprojekt. Es ist hier fast genauso warm wie in Italien, laue Nächte im Biergarten sind auch nicht soo schlecht ;-)

Sommer

15.7.2022 - Puh, ist das heiß. Nein, das ist nicht der Klimawandel, das nennt sich Sommer und hier an der Cote d´Azur, oder Riviera di Ponente, wie sie ab Italien heißt, kann der sehr schwül, heiß und windarm sein. Im Winter ist dieser Küstenabschnitt der mildeste des nördlichen Mittelmeeres, es schneit nur einmal in 10 Jahren. Eine Nacht ankere ich in der Bucht von Villefranche vor dem Kap Ferrat, eine weitere kurz vor Menton und dann geht es nach Italien für eine Nacht vor San Remo. Immer, wenn ein Windhauch das Segeln möglich macht, geht es weiter. Villefranche ist schön, Menton noch schöner und das Feuerwerk zur Einleitung des französischen Nationalfeiertages (Sturm auf die Bastille) ist grandios. Bei uns wäre sofort die Feinstaubpolizei angerückt, hier haben viele Boote den Pulverdampf genossen.

Les Îles de Laurins

12.7.2022 - Es ist Hauptsaison und es ist voll. Nahezu 100% französische Boote, es geht alles sehr ruhig und freundlich vor. In den Buchten ist die Geschwindigkeit auf 5kn limitiert, eine kluge Maßnahme, die alle Jetskifahrer draussen hält. Nach einem Tauch- und Paddlestop vor der Île d´Or fällt der Anker zwischen den beiden der Stadt Cannes vorgelagerten Inseln. Und die Empfehlung von alten Freunden, dass es hier ein Pizza-Boot gibt erfüllt sich, wie nett, kein Kochen und die Pizza schmeckt lecker. Am nächsten Morgen mache ich einen Spaziergang über die Île St. Honorat. Welch wunderbare Stille und Natur ganz in der Nähe der Großstadt. Am frühen Nachmittag versuche ich nochmal das Segelglück: bei 5-9kn Wind geht es in Schleichfahrt weiter Richtung Kap Ferrat.

Spannend ist der Skulpturenpark von Jason deCaires Taylor mit etwa 3m hohen Köpfen, die ein wenig an die Statuen der Osterinseln erinnern. Sie stehen auf 5m Wassertiefe und sind frei erschnorchelbar. Es heißt Écomusée - keine Ahnung warum - aber wenn heutzutage nicht Eco draufsteht, gibt´s wohl kein Geld mehr.

Klar

11.7.2022 - Heute morgen sind die Würfel gefallen und ein Liegeplatz für 4 Wochen in Imperia ist gebucht. Es geht also weiter Richtung Osten, heute mit einem ganz besonderen Liegeplatz: Zwischen den Îles de Lérin, ganz in der Nähe des Pizza-Katamarans. Eine Pizza Reine und ein Desperado sind schon geordert. Es ist zwar voll, aber trotzdem wunderschön hier. Nachtrag: Lecker!

Unklar

10.7.2022 - Unklar sind nicht die Schoten und Fallen des Schiffes, die sind sauber aufgeräumt, unklar ist die Planung der nächsten Wochen. Ein gesundheitliches Problem in der Familie wird mich wohl in den nächsten 14 Tagen wieder nach Deutschland fahren lassen. Die letzte Woche waren Petra und Boris an Bord, ein Paar, das im Port Navy seinen Alu-Katamaran aufbaut und das wir dort kennengelernt haben. Schön, dass Ihr Beiden Zeit zum Mitsegeln hattet!  Wir sind die Küste entlanggetingelt, waren im Vieux Port von Marseille, den Calanques und sind dann von La Ciotat über Toulon bis Porquerolles gesegelt. Letzteres in der Hochsaison ist auch mal eine Erfahrung ;-). Fotografiert habe ich kaum, kenne ja alle Orte schon, deshalb für die Augen einfach mal das, was hier überall auf dem Wasser ist: Segelboote. AIS und Radar sind immer an, die Gefahr jemand zu übersehen ist wirklich groß.

Weiter geht´s

1.7.2022 - Pünktlich wie vorhergesagt um 24:00 kam der Mistral zurück und blies mit gut 25kn in die Bucht. Für den Anker eine leichte Übung, aber es baute sich derart Welle auf, dass an ein Anlanden mit dem  Dinghi nicht zu denken war. Also Anker auf und Kurs auf eine ruhigere Bucht: die bewährte Anse du Verdon bei Port Carro. Die Fahrt ging mit meist 10kn Fahrt im 2. Reff gut voran. Morgen dann in die Bucht von FOS und abends Treffen mit Petra und Boris - tagsüber vielleicht doch ein wenig Kiten.

30.6.2022 - Gestern ging es mit Zug und Bus in 11h recht angenehm zurück nach La Grande Motte. Die Bushaltestelle befindet sich fast direkt beim Restaurant Marin Sol, wo ich mit Anja und Patrick von der Anam Cara verabredet war. Eine Pizza und zwei Biere später ging es dann auf´s Boot. Am nächsten Morgen große Wäsche, die Sandverwehungen entfernen, verproviantieren im Lidl, bezahlen beim Hafenmeister und dann Kurs auf den Surfstrand bei St. Marie de la Mer. Als ich ankam war der Wind nur noch schwach, also erst mal Erkundungstour mit dem Dinghi und zu Fuß. Im Hinterland der Sandküste gibt es die Siedlung Beauduc, eine Ansammlung von Datschen, improvisiert aus allen möglichen Materialien, mit dem Charme einer alten Westernstadt. Fensterflügel schlagen im Wind, niemand ist auf der Strasse, aber ein paar der Häuser scheinen durchaus dauerhaft bewohnt zu sein.

Zurück zum Strandleben

Juni 2022


Zurück nach La Grande Motte

17.6.2022 - Das Wetter hat den Wetterbericht geschlagen: Vorgestern und gestern gab es guten Wind, wenn auch aus der falschen Richtung. Aber dagegen helfen ja die Schwerter zum Kreuzen, nur eben mit doppelter Strecke. Gestern Abend hat graskarpfen in der schönen Camarque-Bucht am Pointe de Beauduc geankert. Quasi im Niemandsland der Carmarque, aber es gibt hier einen tollen Kitestrand mit Sideshore Bedingungen und Sicherheitsfaktor durch die gekrümmte Form der Bucht. Ist vorgemerkt für die Rückkehr in 2 Wochen. Heute morgen ging es um 7:00 weiter, erst mal Richtung Port Camargue zum Einkaufe im Uship-Shop und dann vor Anker bei LGM, dort hat graskarpfen ab morgen einen Platz in der Marina für knapp 2 Wochen.

  • Kurzer Flug mit der Drohne

  • Viele Fischer sind hier aktiv

  • Marschland

1000 km

14.6.2022 - Vor  La Ciotat verbringen wir 2 Nächte und treffen uns mit den Crews der Petite Jolie und der Seawitch. Letztere lag in unserer Nähe am Ankerplatz bei Hyeres. Gestern Mittag ist Silvia nachhause geflogen, unsere Baustelle und andere Themen machten es leider erforderlich. Nun trennen uns 1000 km und eine Woche, denn spätestens am Montag muss auch ich dann noch mal nach Deutschland. Gestern Abend hat mich graskarpfen noch in eine Traumbucht der Calanques - Morgiou - gesegelt und heute war SUP und Wandern angesagt. Morgen geht es weiter, vermutlich im Schleichgang, alle Wetterberichte bis auf einen sind sich einig, dass das ein Fall für die Eisengenua wird. Erst am Samstag soll es wieder vernünftig wehen. Was mal wieder beweist: beim Segeln macht der Wind die Termine.

Und mal wieder: La Ciotat

11.6.2022 - Der erste Tag vor Hyeres war ordentlich windig, für einige Stunden so um 35 kn und das Meer hat - wie immer - dem Wind gehorcht und ordentlich Welle am Ankerplatz gemacht. Am nächsten Morgen weht nur noch ein laues Lüftchen und wir segeln im Regattamodus gegen Susanne und Chris auf ihrer getunten Fontaine Pajot Richtung La Ciotat. Respekt: Die beiden Boote geben sich trotz des Längenunterschiedes nichts. Am Ende entscheidet der Kurs und der Kapeffekt bei Toulon. Am Ankerplatz kommen wir gemeinsam an, die letzten 1 1/2h mussten wir die Eisengenua nutzen. In La Ciotat fühlen wir uns schon richtig heimisch, einfach eine schöne unprätentiöse Stadt, ein toller Ankerplatz und wunderbare Gassen im Schatten der riesigen Werftkräne. Ohne den Boom der Megayachten gäbe es hier nur Tourismusarbeitsplätze, das neue Geschäftsfeld hat der Stadt richtig gut getan und alleine in den 6 Jahren in denen wir als Segler hierherkommen, hat sich viel entwickelt.

  • Werft in La Ciotat

  • Das neue Dock

  • Schön ist es hier

  • Anse du sec

  • Tour Fondue

  • Die Einfahrt des Zuges in den Bahnhof von La Ciotat

Petite Jolie

8.6.2022 - In zwei Etappen verlegen wir graskarpfen mit freundlicher Unterstützung angenehmen achterlichen Windes in den Osten der Halbinsel von Hyeres. Hier treffen wir Susanne und Chris mit ihrer Petite Jolie. Susanne und Chris haben uns im Winter 2016 von Barcelona bis Tarragona begleitet, vor 3 Jahren ihr Boot gekauft und seitdem haben wir uns mehrmals beinahe getroffen. Jetzt hat es endlich geklappt, was einige Ankerbiere und die Weinvorräte der Petite Jolie nicht überlebt haben. In Debatten über den Zustand der Welt finden wir viele Gemeinsamkeiten, nebenbei wird Seemannsgarn (muß man das Gendern?) gesponnen. 

Sailing Days

4.-6.6.2022 - Das erste Mal, dass wir auf eigenem Rumpf an der jährlichen Regatta von Outremer teilnehmen. Wir wollten das immer schon tun, waren aber nie in der Nähe. Inzwischen ist so viel Zeit vergangen, dass wir das älteste Boot der anwesenden 25 Katamarane sind. Am Vorabend stoßen Irmi und Winni zu uns, wir freuen uns sehr über die Gesellschaft und die helfenden Hände. Dann geht es los: Um 9:00 Briefing, um 10:00 ablegen und Sammeln an der Startlinie, dann kommt der 5-Minuten Countdown bis zum Start. Nicht immer ganz einfach für uns, denn die überwiegende Menge der Ansagen kommt in Landessprache. Aber es gibt gute Handouts mit Koordinaten der Tonnen und eingezeichneten Kursen. Außerdem eine Reihe schnellerer Boote, die uns den Weg weisen. Ein weiteres kleines Handicap war das Fehlen unseres Windmessers - dankenswerterweise hat Outremer diesen am Pfingstmontag noch ersetzen können. Neben uns gab es nur drei weitere 48 Füßer, alle anderen Boote waren 51, 55 oder 60 Fuß lang. Es gab jeden Tag drei Läufe mit teilweise unterschiedlichen Kursen über Distanzen von wenigen Meilen. Tag 1 Schwachwind, Tag 2 mit bis zu 18kn und Tag 3 wieder eher schwach. Das Gedrängel beim Start und an den Bojen hat uns ziemlich gestresst, auch Taktik bei der Regatta müssen wir eindeutig noch üben, wir waren aber angenehm überrascht, wie gut graskarpfen mithalten konnte.

Holpriger Start

1.6.2022 - Gerade ist ein wenig der Wurm drin: Heute morgen fiel beim Ablegen die linke Maschine aus. Gestern lief sie eine Viertelstunde klaglos, jetzt scheint die Versorgung mit Diesel blockiert. Wir fahren aus dem Kanal heraus und ankern erst einmal. Da Analyse und Reparatur etwas dauern kann, beschließt Silvia, das Auto schon mal nach St. Marie de la Mer zu bringen. Sie kommt aber nur bis zur Fähre, dann spinnt die Elektronik wieder. Also zurück auf Los, weiter im Diesel baden, nach zwei Stunden läuft der Jockel wieder. Ehrlich gesagt, war ich mit der Wartung der Filter etwas im Rückstand. Jetzt liegt Kurs an auf St. Marie de la Mer, knapp 9 kn Fahrt unter Code 0 bei wenig Welle entschädigen für die Mühen des Morgens. Den wahren Wind kennen wir nicht, der scheinbare Wind mit dem Handmessgerät liegt bei 10 kn. Wir ankern 2h später vor dem Hafen, etwas ungemütlich, aber drinnen ist kein Platz mehr frei - und wofür haben wir denn einen Katamaran. Netterweise kommen Wind und Welle aus der gleichen Richtung, so dass wir nicht rollen.

Mai 2022


31.5.2022 - Die Wartezeit auf die Reparatur des Slipwagens haben wir mit einer Einkaufstour gefüllt. Um 15:30 war danach weiterhin unklar, ob es heute mit dem Wassern klappen würde. Doch gegen 17:00 ging dann alles ganz schnell und reibungslos über die Bühne. Im Wasser haben wir noch den Aussenborder montiert, der zunächst scheinbar Zicken machte und nicht anspringen wollte. Nach Säubern der an sich sauberen Zündkerzen kam dann die Erleuchtung: Mit Zündschlüssel geht es besser: Beim ersten Zug lief der 2-Takter wie ein Uhrwerk. Auch der Wassermacher scheint noch zu funktionieren, nach den ersten 100 Litern zeigt sich ein Meßwert von 360 ppm, das ist nicht übel. 

Morgen früh werfen wir die  Leinen los und freuen uns auf den ersten Schlag.

Nach Gefühl ...

30.5.2022 ...  werden wir segeln müssen, w e n n der graskarpfen wieder ins Wasser kommt. Der Windmesser ist defekt, das Plastikgehäuse ist nach 5 Jahren einfach geplatzt und das hat die Elektronik nicht überstanden. B&G, da könnt ihr nachbessern! Im Übrigen wieder etwas gelernt - the hard way: Das Ding lässt sich mit Schnellkupplung abnehmen und hätte die Winter in der stürmischen Camargue nicht aushalten müssen.  Aber auch der hydraulische Slipwagen, der uns heute um 16:30 zurück in das natürliche Habitat unseres Bootes bringen sollte, ist leider defekt. Eine Lagoon 450 hat ihm wohl das Rückgrat gebrochen und nun ist erst mal unklar, wann und wie wir ins Wasser kommen.

Ansonsten ist alles wieder aufgeklart und geprüft:

- Fock und Groß angeschlagen-
- Rigg kontrolliert
- Impeller eingebaut und Maschinen probegelaufen
- Verbesserter SailnSea Controller installiert
- Rettungsinsel gewartet und installiert
- EPIRB mit neuer Batterie
- Neue Gasflasche angschlossen
- Küche eingeräumt
- Dinghi in Arbeitsposition

und natürlich Boot geputzt, d.h. 2 Runden mit Kärcher und Schrubber. Jetzt ist es wieder weiß, ruft aber nach Politur. Zeit für einen Spaziergang in der Camargue gab es auch noch - auf verwunschenen Pfaden entlang der Priele und mit Ausblicken auf das Stahlwerk von Fos.


25.5.2022 - Drei Monate sind wir nun auf Tauchstation und immer noch in Deutschland. Wir haben viel an unserem Bauprojekt auf dem Land gearbeitet und natürlich einiges unternommen. Zwischendurch Omikron abgewettert, Auto über den TÜV gebracht und uns über Besuche gefreut. Nun planen wir, bis nächsten Samstag alles soweit zu bringen, dass wir den Hammer fallen lassen und nach Frankreich fahren können. Am Montag ist ein Termin für´s Kranen geplant, hoffentlich klappt alles. Den Zustand der Welt versuchen wir auszublenden, ohnmächtig zusehen macht keine Freude.

Februar 2022


27.2.2022  Wir haben beschlossen, diesen Blog zu pausieren. Angesichts des Dramas in der Ukraine erscheint uns dieses Tagebuch schöner Erlebnisse unangemessen. 

"Der Wahnsinn, wenn er epidemisch wird, heißt Vernunft" Oskar Panizza

Januar 2022


Zwei Jahre durfte Silvia nach Ihrer Wirbelsäulen-OP nicht Skilaufen. Jetzt waren wir zwei Tage im Allgäu und haben das Wetter und den Neuschnee genossen.

Pläne

Segeln ist oft am schönsten, wenn man nach dem Motto "Der Plan ist, keinen Plan zu haben" leben kann. Im Mittelmeer ist das fast uneingeschränkt möglich, unzählige gute Ankerplätze, gute Wetterberichte, kaum Tide und die Freiheiten des Schengen-Raumes machen das Segeln problemlos. Und die oft wechselnden, auch mal heftigen Winde und eher steilen Wellen sorgen für durchaus ordentliche seemännische Herausforderungen.

Trotzdem besitzen auch die großen Teiche eine spezielle Anziehungskraft. Für dieses Jahr haben wir Ideen, die wir aber noch nicht Pläne nennen wollen. Sicher ist, dass wir sobald wie möglich wieder auf den graskarpfen wollen.

Das wollen wir wieder haben!

Nach oben